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- Meyer Weltgeschichte Band 2 (Alte Kulturen - Griechenland - Asien)
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- Die Ursprünge des alten China (S. 44 - 50)
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- - Ursprung laut chin. Überlieferungen in den Bergen und Wäldern
- zwischen Unterlauf des Hwangho und der Groβen Tiefebene, in dieser und
- auch anderer Hinsicht sind diese glaubhaft
- - Dort gab es bereits ältere neolithische Kulturen:
- - Jäger und Fischerkulturen
- - erste Ackerbauerkulturen (als Halbnomaden)
- - Brandrodung + Bebauung bis zur Erschöpfung des Bodens ->
- - verheerende Ökologische Wirkungen
- -Übergang zum permanenten Acker- und Gartenbau in den beiden
- Kulturphasen der Roten Keramik (ca. 1900 v. Chr) und der Schwarzen
- Keramik (ca. 1700 v. Chr).
- -Feste Siedlungen mit Mauern aus gestopftem Lehm
- -Ornamentik aus Zeit der Roten Keramik erinnert an Kulturen der
- Ukraine und Rumäniens
- -Noch während der Bronzezeit neolitischer Ackerbau (->kein Bruch
- zwischen Neolithikum und Bronzezeit)
- -Chinesische Überlieferungen (mythische "Pseudogeschichte") geben
- korrekte Aufeinanderfolge der Zeitalter, des techn. Fortschritts,
- der geistigen Entwicklung ->
- -typisches Produkt der Rationalität
- -Anfänge im 3. Jtsd. v. Chr.
- - 3 Herrscher und 5 Kaiser
- -Erste Verwendung von Holz, von ungeschliffenem Stein,
- geschliffenen Feuerstein, schlieβlich Metall
- -Sie formulierten die ersten chinesischen Weisheiten
- -lehrten Bodenbebauung (5 Getreidesorten), legten Kanäle an,
- regulierten Flüsse
- - Hsiadynastie (legendär)
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- -Shang-Dynastie (teilweise geschichtlich, 1722-1122 v. Chr)
- -Entwicklung der Bronzetechnik am Anfang der Steinzeit
- -Metallbearbeitung wschl. aus Vorderasien eingeführt
- - trotzdem auβergewöhnliche, unverwechselbar chinesiche
- Kunstwerke,
- -Einführung der Pferdezucht, des Streitwagens, Architektur,
- Schrift, astronomischer Kalender)
- - aber zur Bodenbebauung noch neolithische Werkzeuge
- -> Kluft zwischen Land- und Stadtbewohnern
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- - vor Shang-Zeit
- -Religion sorgte durch Riten und Zeremonien (inkl.
- Menschenopfer) für Beachtung der Jahreszeiten beim Ackerbau.
- - Herrscher führte Riten durch
- -> Herrscher sowohl weltlicher als auch religiöser Herrscher
- ->überragende Stellung
- ->In Herrschergräbern finden sich Hunderte von Schädeln (wohl
- Familienangehörige + Diener)
- - Herrscher lebten in Palaststädten
- -Es wurden Opfer dargebracht
- -Dort lebten Adlige, Handwerker (Wffenschmiede,
- Bronzegieβer etc.), Beamte, Sklaven (als Kriegsbeute)
- - Teil der Landbevölkerung lebte unter dem Schutz der
- Städte und belieferte dies mit Getreide, Geflügel und
- Haustieren
- - Auβerdem siedelten sich andere chin. Bevölkerungsgruppen
- um diese Städte an (Barbaren), die mit Shang-Volk
- verschmolzen
- -Von dort wurden Raub- und Jagdzzüge unternommen.
- -Adlige gründeten nach Vorbild der Palaststädte
- Residenzstädte
- -Zwischen 1000 v. Chr. und 700 v. Chr. geriet ökologisches
- Gleichgewicht durch Überjagung, Erosion, Bevölkerungswachstum,
- Klimaänderung
- -> "Himmlischer Auftrag" wurde verraten
- ->Rächer wurde ausgesandt
- ->Die Chou (Sippengemeinschaft) eroberte unter Wu Wang 1122 v. Chr.
- die Residenzstadt Yin des letzten Shang-Königs Chou Hsin.
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- - Chou-Dynastie (1122 - 249 v. Chr)
- -Chou kehrte in angestammtes Gebiet zurück
- -Teilten Shangreich unter Sippen und adligen Anhängern auf.
- -771 Eroberung der Chou-Hauptstadt Hao.
- -> nach Osten zurückgedrängt (-> 1122 - 772 Westliche Chou )
- - Im Osten bald nur noch priesterliche Funktionen
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- - In der Periode Chunchiu (Frühling und Herbst) taten sich
- Hegemonen hervor, also Lehensfürsten, die sich von Barbaren groβen
- Territorien erobert hatten. Die wichtigsten waren
- - Chi ( bei Schantung)
- -Ch'u (am Jangtsekiang)
- -Ch'in (beim heutigen Schansi)
- - Diese Entwicklung wurde begünstigt durch Verwendung des Eisens
- in der Landwirtschaft (eiserne Sicheln, Spaten, Haken, Pflüge
- etc.)
- -In Kriegsführung spielte Eisen keine Rolle, da Eisen nur
- gegossen wurde (<-> Europa: bis Mittelalter nur geschmiedet)
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- - Es folgte Zeit der streitenden Reiche (481 - 249)
- -Kampf der Groβstaaten um Hegemonie
- -Intensives religiöses und geistiges Leben ("Hundert
- philosophische Schulen")
- -Zahl 5 sehr wichtig ( 5 Elemente: Wasser, Feuer, Holz,
- Metall, Erde, 5 Farben, 5 Kardinalspunkte, 4
- Himmelsrichtungen + Zentrum)
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- Philosophie
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- -Yin Yang Lehre
- - Yin: Kälte, Feuchtigkeit, Passivität, weiblich
- -Yang: Wärme, Aktivität, Himmel, männlich
- - Diese zwei gegensätzlichen Seinsweisen lösten sich mit den fünf
- Lebenskräften der Reihe nach ab, bis Harmonie über Widerstand
- siegt.
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- - Taoismus
- -Tao = der Weg, die Natur, Zustand des ungehobelten Holzes
- - Laotse (4. oder 3. Jh. v. Chr.) einer der Begründer und
- wichtigster Vertreter des Taoismus
- - Tao tut das Nichtstun, mensch soll (frei von Leidenschaft,
- Zwecken, Zielen) sich angleichen an seine Bestimmung
- -> Distanz zu allen irdischen Dingen
- -> antisozial, anarchistisch
- ->steht im Gegensatz zu sonstiger chin. Philosophie (z.B.
- Konfuzianismus)
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- -Konfuzianismus
- -Im Konfuzianismus gibt es 5 Tugenden:
- Rechtschaffenheit, Weisheit, Sittlichkeit, Aufrichtigkeit
- -> Mensch wird charaktervoll und harmonisch
- - Mensch im Mittelpunkt, Riten haben keine metaphysische, sondern
- soziale Notwendigkeit
- -der tugendhafte Herrscher bildet himmlische Ordnung nach
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- - Legalisten
- -Zum Zeitpunkt der streitenden Reiche waren die Legalisten bei
- den Herrschern am beliebtesten
- -Fürsten haben absoluten Vorrang
- -Gesetze orientieren sich nicht an Moral, sondern am Überlegen
- des Staates und dem Wohl des Volkes
- -Bedeutendster Vertreter: Minister Wei Yang, der Ch'in vom
- rückständigsten zum modernsten Staat machte.